Der Herbst in Osttirol ist nicht nur ein eindrucksvolles Naturschauspiel, sondern auch eine gute Gelegenheit, in die reiche Kultur und lebendigen Traditionen der Region einzutauchen. Zum alpinen Brauchtum zählt zum Beispiel der alljährliche Schafalmabtrieb im September und Oktober. In der Bergregion hat die Zucht der lebenden Rasenmäher eine jahrhundertelange Tradition.
Mehr als 22.000 Schafe verbringen den Sommer auf bis zu 3.000 Metern Höhe, bevor sie mit lautem Gebimmel zurück ins Tal geführt werden. An Kirchtagen und Erntedankfesten servieren lokale Gastwirtschaften dann Berglammspezialitäten wie den klassischen Schöpsenbraten mit Oskar, der aromatischen Osttiroler Kartoffel.
Abseits der Wanderwege warten spannende Zeitreisen auf Kulturinteressierte: Auf den Spuren der Römer wandeln Urlauber beim Besuch der Ausgrabungsstätte Aguntum, in der Gemeinde Dölsach vier Kilometer östlich von Lienz. Im Mittelalter war Osttirol strategisch wichtig und von Burgen und Festungen geprägt. Schloss Bruck in Lienz und Burg Heinfels im Pustertal sind zwei herausragende Zeugen der Epoche. Die ehemalige Burg der Grafen von Görz thront majestätisch über der Bezirkshauptstadt und beherbergt das städtische Museum mit beeindruckenden Sammlungen heimischer Künstler. Die “Königin des Pustertals“ wurde aufwändig restauriert und kann im Rahmen von Führungen erkundet werden. Das Villgratental zählt zu den ursprünglichsten Natur- und Kulturlandschaften im Alpenraum.
Interessierte erleben auf dem Handwerkerrundgang Innervillgraten
wie lokale Rohstoffe, zum Beispiel Schafwolle, Zirbenholz oder Weiden, nach traditionellen Methoden verarbeitet wurden.