Auf der Sonnenseite des Virgentals in der Venedigergruppe geht es auf der mittelschweren Mountainbike-Tour von Prägraten am Großvenediger in Osttirol zur Bodenalm auf 1.954 Meter.
Auf der Sonnenseite des Virgentals in der Venedigergruppe geht es auf der mittelschweren Mountainbike-Tour von Prägraten am Großvenediger in Osttirol zur Bodenalm auf 1.954 Meter.
Hoch hinauf zwischen Granit, Kalk und Gneis
Mit seinen 266 Dreitausendern und dem Großglockner, Österreichs höchstem Gipfel, genießt Osttirol in Bergsteiger- und Kletterkreisen längst Kultstatus. Fernab von ausgetretenen Pfaden erleben Alpinisten in der Region südlich des Alpenhauptkamms die Kombination aus Dolomitenflair und Bergbauernkultur. Von Granit über Kalk und Gneis bis hin zu Quarzit – mit derlei vielen Gesteinsarten warten 27 Klettersteige, acht Klettergärten, fünf familienfreundliche Hochseilgärten sowie mehrere hundert alpine Mehrseilrouten auf. So gilt die Enklave zwischen dem Nationalpark Hohe Tauern, den Lienzer Dolomiten und dem Karnischen Grenzkamm in der Kletterszene längst als Geheim-Tipp. Die Extremsportart bedeutet nicht nur Nervenkitzel und Adrenalin, sondern auch Selbstvertrauen, Achtsamkeit und Verantwortung gegenüber der Natur.
Kopf aus, Natur an
Großvenediger, Granatspitze oder Karnischer Grenzkamm – im „Land der Berge“ erschließt sich Wanderern ein Rückzugsort inmitten teils unberührter Natur. Ob eine gemäßigte Runde um den Lienzer Talboden oder hochalpine Strecken wie der Hoch-Tirol-Trail: Osttirol punktet mit über 2.500 Kilometern Wanderwegen. Auf 21 Weitwanderstrecken erleben Naturfreunde Artenvielfalt, meditative Stille und montane Wildnis. Neu in diesem Sommer ist der Höfe Trail, erster Familienweitwanderweg in Osttirol. Einen Überblick über alle Routen sowie eine interaktive Karte mit Infos zu Streckenlängen, Höhenmetern und Schwierigkeitsgraden gibt‘s unter osttirol.com/wandern
In die Pedale fertig los!
Egal ob mit Rennrad, Mountainbike oder beim Familienausflug: Osttirols Natur- und Kulturlandschaft, das milde Klima und die Infrastruktur eignen sich bestens für einen Radurlaub mit oder ohne „E“. Derzeit gibt es 35 E-Bike-Ladestationen in Osttirol. Die Saison beginnt Anfang Mai und dauert bis Mitte Oktober. Für Mountainbiker gibt es Routen in diversen Schwierigkeitsgraden durchs wilde „Land der Berge“. Ein neues Singletrail-Streckennetz umfasst 120 unterschiedliche, markierte Abschnitte zwischen Lienzer Dolomiten, Nationalpark Hohe Tauern und Karnischen Alpen. Einige zieht es auch nach Süden in Richtung Adria, Downhill- und Enduro-Fans hingegen in die Bikeparks Lienz und Kals.
Neben 266 Dreitausendern reihen sich in der Region südlich des Alpenhauptkamms auch kulinarische Gipfel aneinander. Wanderer lassen sich mit regionalen Schmankerln, traditionellen Werten und herzlicher Gastfreundschaft verwöhnen. Lokale Spezialitäten wie Käsespätzle, Kaminwurzen und Strudel werden mit viel Liebe und Tradition zubereitet. Abgesehen von bodenständigen Wirtshäusern beeindruckt Osttirol auch mit einer besonderen Dichte an Gourmet-Restaurants: Elf von Gault Millau ausgezeichnete Lokale bringen es 2024 auf 22 Hauben. Mit dem Gannerhof in Innervillgraten gibt‘s sogar Osttirols erstes Vier-Hauben-Restaurant.
Ihr kulturelles Erbe zu pflegen und zu wahren ist den Osttirolern seit jeher ein wichtiges Anliegen. Kein Wunder, dass es im Land der Berge vielleicht mehr Traditionsvereine als Gipfel gibt: Von Trachten-, Schützen-, Volkstanz- über Heimat-, Kultur- und Alpenvereine bis hin zur Gemeinschaft der Glockengießer, Sticker und Trachtenhüter. So widmet sich etwa das „Alpinkompetenz Zentrum Osttirol“ der Aufgabe, Bewegung und Bergsport zu fördern. Zum Angebot zählen Kinderkletterkurse, Gletschercamps, Bergtouren sowie Bergsport mit Seniorinnen und Senioren, Jugendlichen und Menschen mit Behinderungen. Das aus mehreren Einrichtungen bestehende Netzwerk „Osttiroler Kulturspur“ hingegen will das kulturelle Angebot verbessern, weiterentwickeln und sowohl für Gäste als auch Einheimische sichtbar machen. Neben Ausstellungen, Museumsnachmittagen, Poetry-Slams, Kabarett und Konzerten füllen auch Dorfrundgänge mit dem Obertilliacher Nachtwächter oder der Handwerkerweg den bunten Veranstaltungskalender der rührigen Gemeinschaft.
In Sachen Nachhaltigkeit kann sich die österreichische Ferienregion den Luxus leisten, auf seine natürlichen Gegebenheiten zu setzen. Eine Safari ohne Langstreckenflug können Osttirol-Urlauber beispielsweise im Nationalpark Hohe Tauern unternehmen. Dort im Nordwesten der Region führen erfahrene Wildtier-Ranger individuell oder in der Gruppe durch das Reich von Bartgeier, Steinadler, Steinbock, Gams und Murmeltier – auch „Big Five der Alpen“ genannt. Wer echte, authentische Produkte sucht, wird unter anderem in den Ortschaften Hopfgarten, St. Jakob und St. Veit fündig. Dort leben die Einheimischen noch heute jahrhundertealte Traditionen – wie Herrgottsschnitzer Johann Planer, der zu den bekanntesten der Region zählt und nur das Holz aus den umliegenden Wäldern verarbeitet. Und in den Osttiroler Bauern- oder Hofläden gibt es ausschließlich regionale, selbstproduzierte Lebensmittel.
Die außergewöhnliche Landschaft im Nationalpark Hohe Tauern ist geprägt von Wasser: Rund 160 Bergseen, Kaskaden, Gebirgsflüsse, Gletscher, Moore und sogar eine Heilquelle bahnen sich ihren Weg aus den Tiefen der Erde. Das Osttiroler Wasser zählt zu den Schätzen der Region, aus jedem Bach lässt sich trinken. Der Tristacher See am Fuß der Lienzer Dolomiten lädt zum Sprung ins erfrischende Nass ein. Weitere Ziele wie die Umbalfälle, der Frauenbach-Wasserfall, der Celar-Wasserfall im Kristeinertal oder der Bödensee mit der Neuen Reichenberger Hütte sind zwar beliebt, aber nie überlaufen. Wie positiv Wasser auf den Körper wirkt, lässt sich sogar wissenschaftlich beweisen: Dr. Arnulf Hartl, Leiter des Instituts für Ökomedizin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg, belegt die Kraft des alpinen Elements mit aufwendigen, unabhängigen Studien: „Allein der Besuch von Wasserfällen mindert Stress- und Burnout-Symptome“, so der Wissenschaftler.
Sterngucker haben es zunehmend schwerer, da Straßenbeleuchtungen, flackernde Werbeschilder und Gebäudestrahler Städte zunehmend in ein Lichtermeer tauchen. Eine 2018 veröffentlichte Studie des Geo-Forschungszentrums zeigt, dass diese stetige Entwicklung auch in Deutschland negative Auswirkungen auf den Schlaf von Mensch und Tier hat. Über einen Mangel an nächtlicher Finsternis können die Osttiroler nicht klagen. In einer Region, wo jedem Menschen rund sechs Fußballfelder Platz zum Naturgenuss zur Verfügung stehen und es mehr Murmeltiere als Menschen gibt, ist die Luft extrem klar und Lichtverschmutzung ein Fremdwort. Die 266 Dreitausender garantieren tiefe Einblicke ins Firmament mit über 6.500 leuchtenden Sternen. Die besten Aussichten haben Bergsteiger, die sehr früh morgens aufbrechen oder auf einer der zahlreichen gemütlichen Berghütten übernachten.
Die Dolomitenradrundfahrt ist ein 112 Kilometer langer Radmarathon und findet bereits zum 36. Mal statt. Mit 1.870 Höhenmetern ist die Fahrt anspruchsvoll, aber machbar. Sie führt durch romantische Dörfer, entlang der Talsohle der Lienzer Dolomiten und wird von Musikkapellen begleitet.
Lange Strecken, hohe Pässe, namhafte Etappenorte, professionelle Eventstruktur und Teilnehmer aus über 30 Ländern machen die Tour Transalp zum besonderen Erlebnis. Das Etappenrennen hat sich in den vergangenen 19 Jahren zu einem der bekanntesten Jedermann-Rennradevents entwickelt und ist das Highlight für Hobbybiker. Der Startschuss zur 1. Etappe fällt in Lienz. Auf der Pustertaler Höhenstraße fliegen die Wettkämpfer bis Sillian. Von dort geht es am nächsten Tag auf die erste Bergetappe bis Moena ins Herz des Unesco-Weltnaturerbes.
„Mittendrin statt nur dabei“ lautet das Motto des weltweit höchstgelegenen Drachenbootrennens in Osttirol. Der Wettkampf in St. Jakob im Defereggental geht 2024 in die 16. Runde und wird als Fun-Einbaum-Cup ausgetragen. Dabei müssen die Teams eine Strecke von 250 Metern zurücklegen. Am Freitagabend steigt nach dem Training auf dem Festgelände beim Zollwirt in Maria Hilf das „Warm up“ mit DJ und Livemusik. Am Samstagmorgen geht es mit den Vorläufen los, nachmittags folgt das Finale. Neben dem Platz auf dem Treppchen geht es beim Paddeln und Trommeln vor allem um Spaß und Teamgeist.
Die Tour of Austria ist eines von fünf UCI-Wettbewerben in Österreich mit insgesamt fünf Etappen. Die Rundfahrt hat seit ihren ersten Austragungen zahlreiche Rennrad-Profis wie Patrick Konrad oder Felix Großschartner hervorgebracht. Die Vorbereitungen auf die 73. Auflage befinden sich bereits im vollen Gang. Am 6. Juli führt wieder eine Etappe von St. Johann im Pongau nach Kals am Großglockner.
Alljährlich verwandelt sich die Osttiroler Landesstadt beim Straßentheater-Festival Olala in eine Open-Air-Bühne. Künstlergruppen aus unterschiedlichen Ländern zeigen in den Gassen und auf den Bühnen von Lienz Performances wie Akrobatik, Artistik, Musik, Straßenzirkus und märchenhafte Lichtinstallationen.
Unter dem Motto „ganz Lienz feiert ein Fest“ verwandelt sich die sonnenreichste Stadt Österreichs in ein großes Sommerfest für Familien, Einheimische und Gäste. Das Programm verspricht ein abwechslungsreiches Musikprogramm von traditioneller Volksmusik bis internationalen Acts sowie ein buntes Angebot an regionalen Köstlichkeiten, Handwerkskunst und lokalen Produkten. WinWin für alle: Die Einnahmen der involvierten Vereine kommen deren Nachwuchsarbeit zugute.
Die ultimative Challenge für Extremsportler: 400 Teilnehmer stellen sich der Herausforderung des wohl härtesten Teamwettbewerbs der Welt - dem Red Bull Dolomitenmann. Vier Spezialisten pro Mannschaft nehmen in den Disziplinen Berglauf, Paragleiten, Kajak und Mountainbike die Strecke rund um Lienz in Angriff. Allein der Berglauf zählt zu den Anspruchsvollsten der Welt. Auf einer Strecke von zwölf Kilometern sind 2.000 Höhenmeter zu überwinden. Start ist im Zentrum Osttiroler Hauptstadt auf 674 Metern, das Ziel liegt auf dem 2.441 Meter hohen Kuhbodentörl. Die Teilnehmer sollten für diese Distanz nicht länger als zweieinhalb Stunden benötigen.